Elbequelle – Wiese Labská louka und der höchste Wasserfall in der CZ
GPS:50°46’31.486″N, 15°32’14.089″E
Spindlermühle kennt jeder als Gebirgs- und Skizentrum. Zu Ortsraritäten gehört jedoch auch die Tatsache, dass 8 km vom Stadtzentrum der europäische Strom von Elbe entspringt. Spindlermühle ist damit die erste Stadt, durch welche der mächtigste Fluss Tschechiens fließt. Von Spindlermühle aus macht es sich auf einen 1 122 km langen Weg, davon 364,4 km auf dem Gebiet der Tschechischen Republik.
Das Leben des Stroms Elbe entsteht im Moor der Wiese Labská louka in der Meereshöhe von 1386,3 m. An der Steinmauer in der Quellnähe sind 26 Farbwappen derjenigen Städte angebracht, durch welche Elbe strömt.
Solange auf den Kämmen noch keine Schneedecke liegt, gehört die Elbequelle zu sehr beliebten touristischen Zielen. Nicht nur wegen der Quelle des Stroms Elbe und der einmaligen Aussichten auf das Panorama von ganz Riesengebirge, Sie sehen auch den höchsten Wasserfall in der Tschechischen Republik – Pančavský – 148 m hoch. Wenn Sie weiter lesen, erfahren Sie, wo Elbe in das Meer mündet – Hamburg ist es jedoch nicht. Die letzte Stadt ist der deutsche Cuxhaven. Sie sehen hier auch Überreste der Eiszeit und auch des ursprünglichen Urwalds von Riesengebirge. Die Landschaft entlang dieser Route ist voll von Zeugniss der stürmischen Entwicklung der Hochgebirgsnatur, aber auch der ausdauernden Bemühungen der Menschen, die rauhe Gebirgsnatur zu ihrem Gunsten zu nutzen.
Laut dem historischen Ereignis vom Jahre 1684 habe sich der königsgratzer Bischof Jan Kryštof aus Tallenberg begeben, die Elbequelle zu weihen, damit er so die Zugehörigkeit der Elbequelle an böhmische Herren bestätigt. Ein Kamel habe ihm den zur Zeremonie benötigten Kram getragen. Der steile Aufstieg durch den unpassierbaren Urwald und das Unwetter habe alle müde gemacht und das Kamel soll auf dem halben Weg hoch von Erschöpfung gefallen sein. Laut Pfarrchronik soll bei der Quellweihe, als der Bischof das Kreuz ins Wasser tauchte, der Sturm sich beruhigt haben, die Sonne aufgegangen und über das Gebirge ein klarer, ruhiger Tag erstrahlt sein. Dadurch wurden langjährige Streitigkeiten beendet, wem die Quelle gehören soll. Auch heute ist es notwendig, zu den Quellen zu wandern, wegen unserer Genesung.
In der Quellnähe führte schon in tiefer Vergangenheit ein Landweg, auch „Böhmischer Weg“ genannt. Es verband Böhmen mit Schlesien. Es gehörte zu den ältesten Salzhandelswegen und im Jahre 1684 benutzte es auch der königsgratzer Bischof Jan aus Talmberk, als er die Elbequelle am 19. September einweihte. Dadurch ist die bislang umstrittene Wiese Labská louka definitiv als böhmisches Gebiet anerkannt worden. Um eine weitere Quellweihe hat sich Dekan aus Hohenelbe/Vrchlabí V. Weber 1884 Verdienste erworben.
Vor einer Wanderung erkundigen Sie sich immer. Vergessen Sie jedoch nicht, dass das Wetter im Gebirge wesentlich unbeständig ist und auch mehrmals pro Tag wechselt.
Welche Route und welcher Schwierigkeitsgrad sind zu wählen?
Da Sie sich im Riesengebirger Naturpark befinden und die Elbe in der 1. Schutzzone des Riesengebirger Naturparks entspringt, erreichen Sie mit einem Auto höchstens den Ort Horní Mísečky, wo Sie auf einem Auffangparkplatz parken können. Weiter zur Elbequelle können Sie entweder zu Fuß gehen (7,5 km) oder mit dem Pendelverkehr fahren.
Die Endphase des Weges kann man nur zu Fuß oder mit einem Mountainbike bewältigen. Von der Hütte Vrbatova Bouda aus ist die Elbequelle 3,5 km entfernt, gemütlicher Weg für Fußgänger auch für Radfahrer.
Empfehlenswert:
- Spindlermühle mit der Seilbahn Richtung Medvědín (1234 m ü. M.) verlassen – hier finden Sie Infos zu Betriebszeiten und Preisen. Auf dem Medvědín-Gipfel haben Sie zwei Möglichkeiten, wie fortzugehen: Mit der gelben Wegmarkierung Richtung Horní Mísečky bis zur Jilemnická-Hütte runter zu gehen (ca. 1200m) und mit dem Bus bis zu Zlaté návrší zur Vrbata-Hütte. Von der Busendstation gehen Sie 3,5 km mit der gelben Markierung zur Elbequelle weiter. Sollten Sie von der Elbequelle zurück nach Spindlermühle über den Tal Labský důl gehen – mit der blauen Markierung sind es bis zum Stadtzentrum 10,5 km, wählen Sie zur Elbequelle lieber die rote Markierung, damit Sie das einzigartige Erlebnis vom Pančavský-Wasserfall und von wunderschönen Aussichten entlang dieser Route nicht verpassen.
Zu großen Erlebnissen dieser Route gehört auch der Ausblick auf drei große Wasserfälle – Pudlavský, Labský und Pančavský, welcher mit seinen 148 Metern sogar der höchste in der Tschechischen Republik ist.
- zu Fuß von dem Medvědín-Gipfel zuerst mit der gelben Markierung, danach mit der roten Markierung bis zu Zlaté návrší in der Steigerungslänge von 3,5 km. Auf diesem Weg empfehlen wir Ihnen herzlich, den Aussichtspunkt Šmídova vyhlídka zu besuchen – wunderschöne Aussicht auf das Panorama von Riesengebirge.
- nur zu Fuß aus Spindlermühle mit der roten touristischen Markierung gehen Sie den Weg Vodárenská bis zu Horní Mísečky. Sie können zu Fuß bis zu Zlaté návrší weiter gehen, wie oben aufgeführt, oder den Pendelverkehr aus Horní Mísečky nutzen. Sollten Sie eine Wanderung zu Fuß wählen, diese Route ist für tüchtige Wanderer, denn es wartet ein 7 km Aufstieg auf Sie – bis zu Horní Mísečky und weiter zu Zlaté návrší. Die restlichen 3,5 km zur Elbequelle gehören nicht mehr zu den schwierigen.
WEGBESCHREIBUNG:
Gesamtlänge der Route – ca. 23 km (ganztägige Wanderung)
Schwierigkeitsgrad – der ganze Weg führt auf guten Bergsteigen und Straßen, auch für Familien mit größeren Kindern geeignet, man kann Auto und Bus kombinieren, die 3,5 km der Endphase sind nur noch für Fußgänger
Erfrischung – Hütten Labská bouda und Vrbatova bouda, Horní Mísečky
Sehenswürdigkeiten auf dem Weg – Labský důl, der höchste tschechische Wasserfall auf dem Kleinfluß Pančava, Elbequelle, Hanče und Vrbata Denkmal auf Zlaté návrší, Aussichtspunkt Šmídova vyhlídka