Stausee Labská přehrada – Spindlermühle

Herzlich empfehlen wir Ihnen den Stauseebesuch, die Fußwanderung  vom Stadtzentrum und zurück dauert insgesamt zwei Stunden (hin und zurück). Diesen Weg kann man auch mit einem Kinderwagen oder mit kleinen Kindern gehen. Der Weg zu dieser technischen Sehenswürdigkeit und zugleich der Vorschlag an einen anspruchslosen Ausflug ist unten beschrieben.


Der Anstoß zum Aufbau dieses wunderschönen Werkes war das Hochwasser, welches katastrophale Schäden im Riesengebirge am Ende des 19. Jahrhunderts verursachte, vor allem im Jahre 1897. Der wichtigste Sinn dieses Werkes ist also die Senkung des Hochwasserdurchlaufs und der Schutz des Gebietes unter dem Damm (Senkung der Jahrhunderthochwasserströmung von 150m3.s bis zu 86.11 m3.) Weiter kann man das Werk zum Beispiel dazu nutzen, während der Schneeschmelze den Elbestrom zu mindern.

Man schreibt das Jahr 1910 und die Wiener Firma Redlich und Berger hat den Aufbau vom Stausee Labská přehrada mit den Gesamtkosten von 3,5 Mil. österreichische Kronen aus dem Fonds des ehemaligen Landausschusses für Regulierung der Flüsse im Königreich Böhmen nach dem durch die Technische Abteilung für die Regulierung der Flüsse ausgearbeiteten Projekt unter Leitung des Ing. Josef Plicka aufgenommen. Der Aufbau ist im Jahre 1916 beendet worden. Die Bauabnahme fand jedoch erst am 18. 10. 1918 statt. Nach der Inbetriebnahme kam es jedoch zu Wassersickerungen im Damm, welche mit der Zeit größer wurden. Das in 30er Jahren ausgearbeitete Projekt der Dammabdichtung war aufgrund des Gutachtens nicht umgesetzt worden. Die Abdichtung ist erst im Rahmen der kompletten Instandsetzung dieses Wasserwerkes in den Jahren 1966 – 1986 durchgeführt worden, als außer den Einspritzungen auch der Wechsel von Schieberverschlüssen inklusive Antrieb und eine ganze Reihe von weiteren Reparaturen erfolgte.

In der Mitte des Luftkragens befinden sich die Initialen RČ als Symbol der Tschechoslowakischen Republik (Republika Československá) anstatt der ursprünglichen Initialen des österreichischen Herrschers František Josef I., welche im Jahre 1926 als Steinwerk zu der heutigen Form hergerichtet wurden, nachdem schon 1920 der höher platzierte zweiköpfige österreichische Adler einbetoniert worden ist.


Statistische Angaben:
in den Jahren 2006 – 2007 machte der Stausee weitere Rekonstruktion durch. Zur Vollendung trug die Reparatur der Staudammkrone bei.
Dieser Stausee befindet sich in der Meereshöhe von 694,16 m ü. M. Der Damm liegt auf Orthogneis-Grundlagen in der Tiefe von 4–7 m unter der Terrainoberfläche. Die Gründung des Rechtufer-Dammüberlaufs und der Kaskaden befindet sich bis zu 16 m unter der Oberfläche. Die kreisrunde Gewichtsmauersperre nach Intze mit Vorschüttung besteht aus dem lokalen Gneisstein und ist mit Trassenzementmörtel verbunden. Die maximale Höhe der Dammkrone über der Grundlagenfuge beträgt 41,5 m. Die Dammlänge in der Kronenhöhe beträgt 153,5 m und die Dammbreite 6,15 m. Das gesamte Stauseevolumen beträgt 3,292 Mil. m3 und die maximale überflutete Fläche 26,78 Ha. Die durchschnittliche langfristige Jahreswassermenge beträgt 2,14 m3.s-1.Der Durchlauf Q100 beträgt 175 m3.s-1 .

Technische Daten:
Zum Wasserauslassen vom Stausee dient der linke Grundlagenablauf (der rechte Grundlagenauslauf ist am Einlauf zubetoniert) mit einem Durchmesser von 1100 mm und der Kapazität von 11,6 m3.s-1. Weiter gibt es hier fünf in den Umlaufstollen mündende Ausläufe mit einem Durchmesser von 1000 mm und der Gesamtkapazität von 89,9 m3.s-1. Im Jahre 1998 wurde eine Reparatur aller Verschlüsse und ein Steuerungs- und Antriebswechsel durchgeführt. Der Umlaufstollen gehört zu den wichtigen Funktionsobjekten des Wasserwerkes. Die gesamte Tunnellänge beträgt 149,35 m und die Profilabmessungen vom Hufeisen sind 7000/7000 mm. Der Tunnel ist einfach im Felsen durchgestoßen, nur in kurzem Abschnitt am Portal ist es mit Gneisstein ummauert. Der Kronen- und Schachtüberlauf dient als Sicherheitsanlage zum Überführen von Hochwasser. Der Kronenüberlauf befindet sich auf der rechten Dammseite. Die Überlaufkronen sind mit Granitquadern belegt. Die vier Überlauffelder haben in der Höhe der Überlaufkante eine Lichtbreite von 9,90 m. Die Kapazität aller Felder beträgt 74,12 m3.s-1.

Der Schachtüberlauf auf dem linken Seeufer hinter dem Sperrenwärterhaus ist aus Bruchstein gemauert. Das Innendurchmesser in der Höhe der Überlaufkante beträgt 11 500 mm. Es ist mit Flugloch und Bedienungslaufsteg versehen. Der runde vertikale Abfallschacht hat einen Durchmesser von 5000 mm und mündet in den Abflusstunnel. Die Kapazität des Schachtüberlaufs beträgt 79,37 m3.s-1. Zum Verfolgen der Wassermenge oberhalb und auch unterhalb der Sperre dienen zwei Pegelhütten. Beide bilden einen Bestandteil des Tschechischen Wetteramt-Netzes mit örtlicher Erfassung und seit 1999 mit Datenübertragung ins Wasserwerksteuerungssystem und zum Wasserwirtschaftsdispatching in Hradec Králové.

Zur Überwachung der Seehöhe dient der Wasserpegel, an der Dammwasserseite beim linken Ufer angebracht, weiter der Schreibpegel mit örtlicher Erfassung im Schieberschacht und der Druckaufnehmer, welcher die Daten in das Wasserwerksteuerungssystem überträgt. Für eine operative Entwicklungsvorhersage des Zuflusses wurden 1999 sechs automatische Niederschlagsmesser- und Thermometerstationen eingerichtet (Medvědín, Labská bouda, Špindlerovka, Luční bouda, Pláně und der See) mit automatischer Datenübertragung in das Wasserwerksteuerungssystem.

Reiseverlauf